In eine andere Welt mit Wincent Weiss

Wincent Weiss – Irgendwas gegen die Stille-Tour 2017

Wundert euch nicht, aber die Tickets hatte ich schon direkt nach dem Konzert der MusikSein-Tour im März.

Und ja, gerade die turbolente Zeit damals ist der Grund.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll…

 

Toksi- der perfekte Auftakt

Keine unwichtige Rolle bei einem Clubkonzert spielt der Anheizer des Abends. Die Hamburger Perle Toksï mit ihrer Band hätte ihren Job nicht besser machen können! Mit taffen Songtexten steigerte die sportliche Blondine bei jedem ihrer Songs die Stimmung im gemütlichen Docks. Schon im Vorfeld freute ich mich auf den Song “Märchen”, den bekam ich schon seit Wochen nicht mehr aus meinem Kopf!

Besonders in Bewegung geriet die Masse auch bei dem Song “Gold Digga”, der ein unglaubliches Selbstbewusstsein vermittelt.

 

Ein ganz besonderes Erlebnis war es noch, den Song “Hermanito” (Release: 17.11.2017) bereits vor Veröffentlichung  zu genießen! Den produzierte Toksï zusammen mit ihrem musikalischen Bruder Jona Selle, der einem aufmerksamen Leser bereits ein Begriff sein dürfte;-).

 

Wincent Weiss- die Show beginnt

Super aufgeheizt war es endlich Zeit für Hauptact Wincent Weiss.
Und, oh man, meine Erwartungen wurden komplett übertroffen!
Noch im März kannte ich ganze drei Songs, 90% des Textes und das Erfolgsalbum “Irgendwas Gegen Die Stille” war noch nicht einmal erschienen…
Kaum ein halbes Jahr später bin ich ein alter Hase, habe das Album vorwärts, rückwärts, in der Studio- und in der Akustikversion in mein Gehirn gebrannt und sehnsüchtig darauf gewartet, alle Lieder mitzugrölen.
Das hab ich auch genauso umgesetzt, denn der 24-Jährige Deutschpop-Künstler performte jedes seiner Lieder mit großer, ansteckender Leidenschaft!
Das erste Hoch erlebte ich direkt bei den ersten Tönen des Auftaktlieds “Betonherz”, inklusive Rap-Part. Gott, bin ich dahin geschmolzen. Der Song hatte seit dem 14.04. meine volle Aufmerksamkeit. Umso glücklich muss ich ausgesehen haben, als der Rhythmus des Songs meinen Puls definierte.

 

Es folgte ein Glücksmoment auf den nächsten: Wincent Weiss schaffte es, dass ich in einem Moment der glücklichste Mensch der Welt war und im nächsten die Tränen nicht zurückhalten konnte.  Das Besondere daran, das Tränchen bahnte sich seinen Weg im gleichen Moment wie im März. Der Song “Frische Luft” passt perfekt in meine momentane Schwebephase, in der ich nicht weiß, wohin mein Weg führt. Da kann ich meine emotionalen Stränge nicht länger zurückhalten…

Ähnlich erging es mir bei der Performance von “Wenn mir die Worte fehlen”. In diesem Moment habe ich den Sänger von locker 1,90 m nicht gesehen. Wenn man also nur auf die Stimme hört, die Atmosphäre eines Live-Konzerts in sich aufsaugt und dann noch emotionale Songzeilen das Paket vervollständigen, hat man keine Chance mehr…

So könnte ich jetzt über jeden Song berichten. Ob eine Coverversion des Songs “Wie soll ein Mensch das ertragen” oder aber die Performance des Songs “Regenbogen”… es nähme kein Ende!

Ein weiteres Highlight des Abends bildete sicherlich der Probenraum-Medley, der zur Freude des Publikums um aktuelle deutsche Top-Hits erweitert wurde. Wenn ganz roh und unverpackt die Band und das Publikum die Deutschen Charts schmettern ist das einfach überwältigend. Und ja, manche dieser Songs sollten wohl eher in die Kategorie “Guilty Pleasure” gehören, aber das hat Dienstag-Abend niemanden interessiert!

 

Das Gesamtpaket

Um den Abend zusammenzufassen: Ich will mehr!!!
Mehr von dieser Lebenslust und Leidenschaft.
Mehr von dieser Verbundenheit zwischen Fan und Künstler.
Denn das ist es, was den frischen MTV-EMA-Gewinner von seinen Kollegen unterscheidet: Die Nähe zu den Fans. Jeder einzelne zählt, jeder wird für die Unterstützung gewürdigt. Das sorgt für einen überwältigenden Zusammenhalt in dieser Fanbase, zu der ich mich vorsichtig dazuzähle. 

Im Vergleich zum März freut es mich sehr, dass die eindringliche Stimme von Wincent Weiss erweitert wurde durch rauchige und kratzige Ebenen, die viele der Liedzeilen noch tiefgreifender werden ließen.

Am besten passen wohl die Worte “Bitte weck’ mich nicht auf, aus diesem Traum!” 

Der Abend wurde melancholisch abgerundet mit einem Bändchen an meinem Handgelenk, wodurch er jetzt nur noch einen Herzschlag davon entfernt ist, neu erweckt zu werden!

Das nächste Hamburger Konzert findet am 26.07.2018 im Stadtpark statt und ratet mal, wer die Tickets schon im Visier hat…

~Janeka