Live erlebt

Cas und der Mar in Amsterdam

Casper und Marteria auf “1982-Tour” im Melkweg, Amsterdam

Der 21.11.2018 sollte der Tag werden, an dem ich mein erstes Vollblut- Hip Hop Konzert erlebe. Noch dazu von den zwei Deutsch-Rap Stars Casper und Marteria, die sich für ein gemeinsames Album zusammengeschlossen haben und damit momentan ganz Europa unsicher machen.

Die Location

Das Melkweg in Amsterdam ist einer der angesagtesten Clubs in der niederländischen Hauptstadt. Ein kleiner Saal zwar, max. 1500 Leute würde ich schätzen. Die Schlange vor dem Club war bereits eine Stunde vor Einlass knappe 100 m lang. Durch einen sehr geregelten und problemfreien Einlass mussten die Gäste nicht lange darauf warten, ins Warme zu kommen, was bei zwei Grad Außentemperatur ein wahrer Pluspunkt ist.

Die Vorgruppe

Punkt 20.00 Uhr verdunkelte sich der Saal und zwei sympathische Herren mit ausgefallenem Stil betraten die Bühne. BLVTH (blu:t), Berliner Produzent und Singer/Songwriter, der impulsive Elektronikmusik auf die Bühne zaubert.

Ein guter Opener, der es schaffte, mir durch seine einmalige Musik einen Floh ins Ohr zu setzen. BLVTH, wir sehen uns wieder, dann musst du auch unbedingt verraten, woher du diese knall orangefarbene Jacke hast (die hat übrigens super in die Location gepasst)!

Casteria, live und hautnah

Die deutsche Pünktlichkeit zog sich weiter durch den Abend, sodass um 21.00 Uhr alle den Atem anhielten, als der redegewandteste DJ meines Gedächtnisses die Bühne betrat. Die Stimmung, wenn überhaupt möglich, wurde auf ein unendlich hohes Level getrieben und die Erlösung kam mit dem Titelsong “1982”. Erst löste Casper den Kreischalarm aus, dicht gefolgt von Marteria.
Meiner Position im Publikum zu verdanken, wurde mir schnell klar, dass ein Hip-Hop Konzert durchaus stressiger ist als ein Deutsch-Pop Konzert. Vorne in der vierten Reihe schoben sich die anderen knapp 800 Leute in uns hinein, ohne Rücksicht auf Verluste. Spaßig, aber nichts für Klaustrophobiker!

Es wurde lauthals mitgekreischt, die Stimmung spitzte sich immer weiter zu, bis bei “Adrenalin” alle Stricke rissen: Es wurde gehüpft und geschubst, der erste Moshpit des Abends wurde veranstaltet und die erste Person wurde ohnmächtig aus dem Publikum gezogen. Die Beiden schafften es, das Gleichgewicht zwischen dem gemeinsamen Album und den eigenen Chartstürmern zu halten. So kam man auch noch in den Genuss von Klassikern wie “Kids” oder “OMG” von Marteria, genauso wie “So perfekt” oder “Ascheregen” von Casper. Knapp 90 Minuten  lang gab es 110% Bühnenperformance plus eine zufriedenstellende Zugabe.
Danach war ich noch nie so froh über den Geruch und das Gefühl von frischer Luft und fiel mit schweren Beinen in die Nacht hinein. 

Mittlerweile ist die Europa-Tour der beiden vorbei und bereits der nächste Erfolg zu verkünden: Gestern, 06.12.2018, wurde das Album “1982” bei der 1LIVE-Krone als bestes Album gekürt.

Abschließend kann ich sagen, dass für jeden Musik-Fanatiker ein Besuch auf einem Casteria Konzert Pflicht ist. Denn diese Show muss man mal erlebt haben, auch wenn ich wahrscheinlich nächstes Mal eher am Rand des Publikums zu finden sein werde.

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